Gratis Webinar

17. Juli I 10 Uhr

Tech-Hour: Intrexx Release 12.1.

Wir stellen das neue MFA-Feature und frische App-Vorlagen vor. Seien Sie dabei!

Jetzt kostenlos anmelden

Low-Code Trends

Deutschlands Digitaler Aufstieg: Ein Blick auf die UN E-Government Survey 2024

Intrexx Consulting •

Die Europäische Union und die Europäische Kommission haben nicht nur ambitionierte Ziele für die digitale Transformation der Mitgliedstaaten formuliert, sondern auch maßgeblich zum Aufbau eines europäischen digitalen Ökosystems beigetragen, das allen Mitgliedstaaten zugutekommt. Länder wie Dänemark, Estland, Finnland, die Niederlande, Deutschland, Schweden und Spanien nutzen EU-Fördermittel gezielt für nationale und grenzüberschreitende Projekte . Sie zeigen, wie strategische Steuerung und gezielte Investitionen die digitale Verwaltung stärken können.

Wir haben die aktuelle E-Government Survey 2024 – Accelerating Digital Transformation for Sustainable Development“ der Vereinten Nationen" analysiert und stellen zentrale Ergebnisse daraus vor. Die UN-Studie analysiert die Verwaltungsdigitalisierung in 193 Staaten weltweit und liefert einen internationalen Bezugsrahmen für erfolgreiche Transformationsstrategien.

Dänemark und Estland als Referenzmodelle für E-Government

Dänemark treibt seine digitale Regierungsstrategie konsequent voran. Plattformen wie borger.dk, virk.dk und sundhed.dk bieten Bürgern, Unternehmen sowie dem Gesundheitswesen nutzerfreundliche digitale Zugänge. Mit borgerforslag.dk werden Bürger aktiv eingebunden. Diese Art der digitalen Beteiligung spiegelt eine zentrale Empfehlung der UN-Studie wider: Verwaltung durch nutzerzentrierte E-Partizipation weiterzuentwickeln. Die nationale Digitalstrategie (2022 bis 2025) stärkt die sektorübergreifende Zusammenarbeit und adressiert zugleich Themen wie Nachhaltigkeit, Cybersicherheit und den Einsatz neuer Technologien, darunter KI und 5G.

Estland wiederum hat sich mit einem umfassenden digitalen Identitätssystem und einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur international etabliert. Der Zugang zu öffentlichen Leistungen ist vollständig online verfügbar, die Verwaltung nutzt Daten systematisch und fördert kontinuerliche Innovation. Ziel der nationalen Strategie ist es, bis 2030 barrierearme Zugänge und gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen. Die Ausrichtung orientiert sich an den Zielen der EU und den globalen Nachhaltigkeitsvorgaben der Vereinten Nationen.

E-Government in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen

Die UN E-Government Survey 2024 zeigt, dass Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich vorangekommen ist. Im internationalen Vergleich ist die Bundesrepublik von Rang 22 im Jahr 2022 auf Platz 12 aufgestiegen. Die Detailauswertung für Deutschland ist online verfügbar (zur Länderseite). Der Bericht dokumentiert eine messbare Verbesserung und macht sichtbar, dass Deutschland seinen Rückstand im globalen Ranking verringert hat.

Deutschland hat im internationalen Vergleich deutlich aufgeholt. Dennoch bleibt die digitale Transformation ein langfristiges Vorhaben. Der Fortschritt zeigt, dass strukturelle Veränderungen Wirkung entfalten. Nun gilt es, zentrale Herausforderungen systematisch anzugehen.

Ein zentrales Problem in der Vergangenheit war die häufig zersplitterte Zuständigkeit für Digitalisierung. Für eine wirksame Umsetzung braucht es klare Verantwortlichkeiten auf höchster Ebene. Dies sollte idealerweise im Kanzleramt oder in einem eigenständigen Ressort mit übergreifender Steuerungskompetenz angesiedelt sein. Mit der Einrichtung des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung wurde der digitale Bereich in der Bundesregierung sichtbarer verankert. Die UN-Studie hebt hervor, dass politischer Wille, strategische Führung und der Ausbau digitaler Angebote das E-Government-Ranking deutlich verbessern können. Staaten wie Dänemark, Estland und Südkorea setzen dabei auf koordinierte Strategien, leistungsfähige Plattformen und einem aktiven digitalen Ökosystem.

Die fünf größten Herausforderungen für Deutschland

Trotz erkennbarer Fortschritte gibt es fünf zentrale Handlungsfelder, in denen Deutschland seine digitale Verwaltung gezielt verbessern sollte:

  1. Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit: Digitale Angebote müssen verständlich, zugänglich und für alle einfach nutzbar sein, inklusive für Menschen mit Beeinträchtigungen.

  2. Digitale Infrastruktur: Ein stabiles und flächendeckendes Netz ist Voraussetzung für verlässliche digitale Verwaltungsleistungen.

  3. Interoperabilität der Systeme: IT-Systeme von Bund, Ländern und Kommunen müssen besser vernetzt und standardisiert werden.

  4. Vollständige Digitalisierung von Prozessen: Papierbasierte Abläufe verzögern und verteuern Verwaltungsarbeit. Digitale End-to-End-Prozesse sparen Zeit und Ressourcen.

  5. Digitale Kompetenzen: Papierbasierte Abläufe bremsen Verwaltungsprozesse, während digitale Verfahren Zeit sparen und Kosten senken.

Vertrauen als Grundlage digitaler Verwaltung

Technische und organisatorische Maßnahmen wirken nur, wenn Bürger digitale Verwaltungsangebote nutzen und ihnen vertrauen. Ebenso wichtig ist das Vertrauen der Mitarbeitenden in den Behörden. Nur wenn sie die Systeme verstehen, als verlässlich wahrnehmen und sicher bedienen können, lassen sich digitale Abläufe sinnvoll umsetzen und weiterentwickeln. Durch transparente Kommunikation, verlässlichen Datenschutz, kontinuierliche Schulungen und benutzerfreundliche Gestaltung entsteht Vertrauen auf beiden Seiten. Dieses Vertrauen ist die Grundlage dafür, digitale Verwaltung gemeinsam voranzubringen. Die UN-Studie mahnt zudem, Digitalisierung ganzheitlich zu denken: Wer Datenschutz, Rechtsklarheit oder verantwortungsvolle Technologienutzung – etwa bei KI – vernachlässigt, riskiert Rückschritte statt Fortschritt.

Erhalten Sie die neuesten Intrexx News

Bekommen Sie Produktupdates und exklusive Inhalte darüber, wie Intrexx Ihnen helfen kann, Ihre Geschäftsprozesse zu optimieren.